Kooperation mit den Benelux-Staaten
Nordrhein-Westfalen ist sowohl Belgien und den Niederlanden als auch seinem mittelbaren Nachbarn Luxemburg wirtschaftlich, sozial, kulturell, historisch und gesellschaftlich eng verbunden.
Nordrhein-Westfalen und die Benelux-Staaten bilden mit ihren mehr als 45 Millionen Einwohnern einen einzigartigen europäischen Lebens- und Wirtschaftsraum, in dem jährlich ein Bruttoinlandsprodukt von annähernd 1,8 Billionen Euro erwirtschaftet wird. Die Benelux-Länder gehören zu den wichtigsten Handelspartnern Nordrhein-Westfalens und sind mit den ZARA-Häfen (Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) auch verkehrspolitisch und logistisch für Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung.
Die Zusammenarbeit mit den Benelux-Staaten nimmt für die NRW-Landesregierung folglich eine herausgehobene Stellung ein. Benelux-Kooperation bedeutet grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Ziel, mittel- bis langfristig zu einem gemeinsamen Lebens- und Arbeitsraum zusammenzuwachsen.
Bereits seit vielen Jahren sind Nordrhein-Westfalen und die Benelux-Staaten sowohl gesellschaftlich als auch politisch eng miteinander verbunden. Dabei sind die Gemeinsamkeiten, die Nordrhein-Westfalen mit den Benelux-Ländern verbinden, nicht nur kultureller Art. Auch die wirtschaftlichen Verflechtungen sind mittlerweile stark ausgeprägt.
Tatsächlich ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit Nordrhein-Westfalens mit den Benelux-Ländern dabei nicht nur europaweit die älteste, sondern auch eine der am besten funktionierenden an den EU-Binnengrenzen. Art und Umfang der Zusammenarbeit ist äußerst vielfältig. Die gemeinsamen Handlungsfelder reichen von Innerer Sicherheit und Katastrophenschutz bis zu gemeinsamen Bildungsprojekten.
Gerade in einer Verbesserung der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kooperation stecken für alle Beteiligten enormes Potenzial. Um dieses Potenzial zu erschließen, arbeiten alle Beteiligten daran, noch bestehende Hindernisse, die einem gemeinsamen grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt entgegenstehen, zu identifizieren und systematisch abzubauen. Meist handelt es sich hierbei um vermeintlich kleine Hindernisse und Probleme des Alltages, abseits der großen Integrationspolitik, die die Durchlässigkeit von Grenzen erschweren.
Da viele Bürgerinnen und Bürger dies- und jenseits unsere Grenze nicht die Möglichkeiten kennen, die ihnen eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bietet, engagiert sich Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit seinen Nachbarn für einen Erhalt und für den Ausbau bestehender Informationseinrichtungen. Ein bewährtes Instrument hierzu stellen Grenzinfopunkten dar. Im gesamten Grenzgebiet in Nordrhein-Westfalen wird dieses Instrument seit einigen Jahren sehr erfolgreich genutzt und Grenzpendler über Bedingungen und Voraussetzungen mit Blick auf eine Berufsausübung jenseits der Grenze beraten.
Eine besondere Rolle bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit spielen auch die vier Nordrhein-Westfalen betreffenden Euregios: EUREGIO mit Sitz in Gronau, Euregio Rhein-Waal mit Sitz in Kleve, euregio rhein-maas-nord mit Sitz in Mönchengladbach und die trilaterale Euregio Maas-Rhein mit Sitz in Eupen und Maastricht.
Euregios fungieren als Drehscheibe und Plattform für die interkommunale und interregionale Zusammenarbeit, um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung ihrer Region zu fördern. Hierzu verfügen und verwalten diese auch Interreg-Fördermittel der EU, mit denen auch regional bedingte Eigenarten berücksichtigt werden können.
Was ist Interreg?
Interreg, oder wie es offiziell heißt, die "europäische territoriale Zusammenarbeit", ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz. Interreg wird in drei Schwerpunkten (sogenannten Ausrichtungen) umgesetzt.
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