Nordrhein-Westfalen und Israel – Geschichte einer engen Freundschaft
Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel
Schon kurz nach seiner Gründung, und nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, war das Bundesland Nordrhein-Westfalen Wegbereiter für die Aufnahme von Kontakten nach Israel.
Noch lange bevor im Jahr 1965 diplomatische Kontakte aufgenommen wurden, bezogen israelische Diplomaten in Köln und später in Bonn Quartier.
Der Sport spielte als Eisbrecher stets eine besondere Rolle. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Präsident des Deutschen Sportbunds Willi Daume war 1957 der erste Vertreter einer deutschen Organisation, der offiziell nach Israel eingeladen wurde. Zur selben Zeit ermöglichte Carl Diem zwei israelischen Sportlern einen Studienaufenthalt an der Deutschen Sportakademie in Köln.
Ab 1958 waren israelische Fußballtrainer regelmäßig für Fortbildungen an der Deutschen Sportakademie in Köln zu Gast.
So ist es kein Wunder, dass das Land Nordrhein-Westfalen seit den 1960er Jahren besondere Beziehungen zu Israel pflegt. Diese wurden kontinuierlich von allen Landesregierungen ausgebaut: Weichenstellungen waren die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Absichtserklärung zur bilateralen wissenschaftlichen Zusammenarbeit 2004, die Belebung des Schul- und Jugendaustauschs 2008 und die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem 2014, und im Jahr 2020 natürlich die Eröffnung des Israel Büros – das erste Büro dieser Art, das Nordrhein-Westfalen im Ausland errichtete.
Wirtschaft
NRW.International und NRW.Invest finanzieren seit 2017 einen Innovations- und Kooperationsscout bei der Deutsch-Israelischen Industrie- und Handelskammer in Tel Aviv (AHK).
Im Jahr 2018 unterzeichneten NRW.International und NRW.Invest mit der AHK eine Absichtserklärung zur weiteren Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Demnach wird jährlich mindestens eine Wirtschaftsreise aus Nordrhein-Westfalen nach Israel durchgeführt. Ferner sollen in den kommenden Jahren in Nordrhein-Westfalen Kooperationsprojekte unter Beteiligung von Startups aus Israel, großen und mittelständischen Unternehmen und verschiedenen Industrieclustern initiiert werden.
Austausch und Begegnung
Über 50 nordrhein-westfälische Schulen pflegen internationale Kontakte mit Schulen in Israel und den von der Palästinensischen Autonomiebehörde verwalteten Gebieten. Das Schulministerium stellt jährlich 170.000 Euro für Begegnungsmaßnahmen im Rahmen von Schulpartnerschaften mit Israel und den Palästinensischen Gebieten bereit. Diese Fördermittel dienen als Reisekostenzuschüsse bei Begegnungsmaßnahmen, für vorbereitende Besuche von Lehrkräften sowie als Projektmittel im Rahmen eines Studientags in Yad Vashem. Mehr erfahren Sie hier.
David Ben Gurion Memorial-Stipendium und Kurzzeit-Stipendien
Das David Ben Gurion Memorial-Stipendienangebot richtet sich an überdurchschnittlich qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten, mit Promotionsabschluss an einer nordrhein-westfälischen Universität. Gefördert wird die Durchführung eines selbstgewählten Forschungsvorhabens in den Bereichen Nanotechnologie, Material-, Lebenswissenschaften, Energietechnologie und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik in Israel. Über Kurzzeit-Stipendien nahmen in den vergangenen Jahren zudem im Schnitt 25 Studierende aus Israel, den Palästinensischen Autonomiegebieten und Jordanien an den bis zu dreimonatigen Forschungsaufenthalten an nordrhein-westfälischen Universitäten und Fachhochschulen teil. Mehr über die Kurzzeit-Stipendien erfahren Sie hier.
New-Kibbutz-Programm
Seit 2017 fördert die Staatskanzlei Praktika für Studierende, die Israels Innovationskraft in einem Unternehmen aus dem Bereich Hightech, IT, Life Science oder Social Impact kennenlernen wollen.
Das Praktikum ist für einen Zeitraum von zwei bis sechs Monaten angelegt und wird durch Workshops zu den Themen Wirtschaft, Politik, Geschichte und Innovation in Israel ergänzt.
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