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Jordanien

Jordanien sieht sich durch die politische Entwicklung in seiner unmittelbaren Nachbarschaft – vor allem in Syrien und im Irak – vor große Herausforderungen gestellt.

Jordanien sieht sich durch die politische Entwicklung in seiner unmittelbaren Nachbarschaft – vor allem in Syrien und im Irak – vor große Herausforderungen gestellt. So haben während des Bürgerkriegs in Syrien mehrere Hunderttausend syrische Flüchtlinge Schutz in Jordanien gefunden. Um die politische und wirtschaftliche Stabilität vor Ort zu stärken, unterstützt Nordrhein-Westfalen Beschäftigungs- und Ausbildungsprogramme vor Ort. Ziel der Programme ist es, den syrischen Flüchtlingen und auch bedürftigen Jordaniern bessere Perspektiven zu bieten.
 

Zu den seit 2016 geförderten Projekten zählen folgende Maßnahmen

  • Nordrhein-Westfalen förderte 2016 bis 2019 im Flüchtlingslager Al-Azraq die Weiterqualifizierung von syrischen Frauen und Männern und jordanischen Bedürftigen in handwerklichen Berufen und entwickelte gemeinsam mit Partnern vor Ort Strategien, wie sie mit den in der Maßnahme erworbenen Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt in Jordanien integriert werden können. 2020 leistete die Hilfsorganisation CARE mit Unterstützung der Landesregierung Corona Soforthilfe in Azraq.
     
  • Ein weiteres Projekt zielt auf den Aufbau der beruflichen Ausbildung im Bereich der Solartechnik ab. In Mafraq im Norden Jordaniens wird der Aufbau eines Berufsbildungszentrums mitunterstützt. So baut die GIZ u.a. mit Unterstützung des Landes Fachkooperationen zwischen Berufsbildungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen und Jordanien auf, um eine praxisorientierte und qualitativ hochwertige berufliche Qualifizierung der Solarfachkräfte zu erreichen und durch Wissenstransfer Kompetenzen vor Ort zu schaffen. Zudem werden praxisorientierte Kurse in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen konzipiert, um Auszubildende zu qualifizieren (2017 – 2022)
     
  • In den Bereichen Gesundheit und Soziales unterstützte die Staatskanzlei 2018/2019 die jordanische Al Hussein Society, die vor allem Kindern mit körperlichen Beeinträchtigungen ermöglicht, am Schulunterricht teilzunehmen und zudem Physiotherapien zu bekommen.
     
  • 2019 förderte die Landesregierung in Projekt der GIZ, das jordanische Regionen beim Aufbau dezentraler Strukturen im Abwassermanagement unterstützte.
     
  • Seit 2017 ermöglicht die Landesregierung die polizeiliche Zusammenarbeit: Polizistinnen und Polizisten aus Jordanien erhalten die Möglichkeit, sich mit nordrhein-westfälischen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Themen sind zum Beispiel Terrorismusbekämpfung, Einbruchskriminalität und Cyber-Forensik. 2019 wurde zudem ein Know-How-Austausch zu einem Präventionsprojekt zur Salafismus-Bekämpfung unterstützt.
     
  • 2021 hat die Landesregierung ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das die neuen Verfahren und Chancen des am 1. März 2020 in Kraft getretenen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes erprobt. Das Projekt unterstützt kleine und mittlere Betriebe des Elektrohandwerks bei dem Versuch, dringend benötigte Fachkräfte zu finden. Fachkräften aus Jordanien und Ägypten wiederum wird die Aufnahme einer Arbeit in Nordrhein-Westfalen ermöglicht. Von dem Projekt sollen also beide Seiten profitieren.
     

Im akademischen Bereich unterstützte die Staatskanzlei 2018 die Zusammenarbeit der German Jordanian University und der International Academy der RWTH Aachen. Studierende aus Jordanien haben zudem jährlich die Möglichkeit am trilateralen Studiengang „Master of European Studies“ gemeinsam mit Studierenden aus den Palästinensischen Gebieten und aus Israel an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf teilzunehmen. Ferner können sie sich um ein Kurzzeitstipendium für drei Monate bewerben, mit dem sie an einer Hochschule oder Universität in Nordrhein-Westfalen in jeder Fachrichtung weiterforschen können.