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Unterstützung für nachhaltige Entwicklung in israelischer Beduinenstadt

Unterstützung für nachhaltige Entwicklung in israelischer Beduinenstadt

Im Rahmen der Hilfsinitiative Shalom Chaveruth unterstützt das Landesbüro Israel die Errichtung eines Nachhaltigkeitszentrums in der Beduinenstadt Rahat in Südisrael. Dabei entstehen zugleich neue Partnerschaften zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel.

Die Beduinenstadt Rahat in der Negevwüste wird zwar von arabischen Muslimen bewohnt. Dennoch schützte sie das nicht vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023. Insgesamt 21 Stadtbewohner wurden an diesem Tag ermordet, sechs Einwohner von der Hamas nach Gaza verschleppt. So ringt eine der ärmsten Kommunen Israels immer noch mit den Folgen des Kriegs. Vor diesem Hintergrund wandte das Landesbüro an die Stadt mit dem Angebot, an der Hilfsinitiative „Shalom Chaveruth – Solidaritätspartnerschaften“ teilzunehmen. Das Thema war schnell ausgewählt: Die Stadtverwaltung will ihren SchülerInnen und BewohnerInnen Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz anbieten. Zu diesem Zweck soll ein Nachhaltigkeitszentrum entstehen. Um das Fachwissen zum Thema Nachhaltigkeitsbildung zu mehren, bot das Landesbüro einen Austausch mit Experten und Institutionen aus Nordrhein-Westfalen an.

Um das Nachhaltigkeitszentrum in Rahat zu stärken, stellte das Landesbüro zuerst eine Verbindung zu zwei starken israelischen Partnern her, die die Beduinenkommune bei der Errichtung unterstützen: Der Hiriah Recycling Park bei Tel Aviv – die größte solche Anlage in Israel, sowie dem Ariel Sharon Park – eine ehemalige Müllhalde, auf der der größte Park des Nahen Ostens entstehen soll. Vertreter der drei Organisationen kamen Anfang Juli im Rahmen von Shalom Chaveruth zu einer Bildungsreise nach Nordrhein-Westfalen, um erste Kontakte für zukünftige Kooperationen zu knüpfen.

Das von der Emschergenossenschaft erstellte Programm war intensiv und abwechslungsreich: Am ersten Tag besichtigte die Delegation die Zentraldeponie Kornhapen in Bochum und fuhr danach zum Metabolon in Lindlar. Den Abschluss des Tages bot eine Besichtigung der Zeche Zollverein sowie des Landschaftsparks Duisburg Nord. Am Folgetag besuchte sie den Hof Emschermündung sowie die Kläranlage in Bottrop, den Wohnpark Hassel sowie die Zeche Westerholt. Am letzten Tag wurden die grundlegenden Konzepte vorgestellt, die die Errichtung des Urban Greens in Bochum-Riemke ermöglicht hatten. Danach besichtigte die Delegation das Gewerbegebiet in Hibernia und erfuhr über die Hintergründe der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft. Den Abschluss bildeten die Besichtigung des Natur-Wasser Erlebnisparks Castrop-Rauxel sowie des Hofs Emscher-Auen.

Für die jüdisch-arabische Delegation brachte der Besuch einen enormen Erfahrungsgewinn und weckte allerseits reges Interesse für weiteren binationalen fachlichen und wissenschaftlichen Austausch, Forschung und Zusammenarbeit. Zudem festigte der Besuch die jüdisch-arabische Kooperation zur Errichtung des Nachhaltigkeitszentrums in Rahat.