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Nordrhein-Westfalen intensiviert die Zusammenarbeit mit Yad Vashem

Nordrhein-Westfalen intensiviert die Zusammenarbeit mit Yad Vashem

04.07.2023

Im Rahmen seiner Israelreise besuchte Minister Nathanael Liminski die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Minister Liminski führte Gespräche mit Dani Dayan, dem Direktor von Yad Vashem, sowie der Leitungsebene der „Overseas Education and Training Departments“ und des „German Desk“. Gegenstand der Gespräche war die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Yad Vashem und Nordrhein-Westfalen. So soll im nächsten Jahr die Absichtserklärung zwischen Yad Vashem und Nordrhein-Westfalen erneuert werden. Das Fortbildungsangebot für Beamte und Richter aus Nordrhein-Westfalen wird ausgebaut. Darüber hinaus kündigte der Minister an, dass Nordrhein-Westfalen sich als Standort für das in Deutschland geplante Education Center der Gedenkstätte bewerben werde.

Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, das eine enge Kooperation mit Yad Vashem aufnahm. Infolge dieser Kooperation besuchen jedes Jahr Lehrerinnen und Lehrer, Polizeibeamte und -studierende sowie Richterinnen und Richter Fortbildungsseminare in Yad Vashem. Zudem richtet Yad Vashem gemeinsam mit dem Büro des Landes Nordrhein-Westfalen für Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur in Israel in Kooperation mit der Hochschule für Polizei und Verwaltung in Münster Studientage zum Thema Antisemitismus und Israelfeindlichkeit aus.

Minister Liminski: „In Zeiten, in denen Judenhass, Fremdenhass und Intoleranz in Deutschland wieder zunehmen, misst die Landesregierung der engen Zusammenarbeit mit Yad Vashem eine besonders große Bedeutung zu. Diese enge Kooperation werden wir mit der Erneuerung der Absichtserklärung zwischen Yad Vashem und dem Land Nordrhein-Westfalen stärken. Sie wurde im Jahr 2014 geschlossen, 2019 verlängert und wird zu ihrem zehnjährigen Bestehen in 2024 gerade erneuert. Es ist uns ein sehr großes Anliegen, Yad Vashem auch aus Nordrhein-Westfalen selbst heraus bestmöglich in seiner vielseitigen Arbeit zu unterstützen – etwa mit begleitenden Fortbildungsangeboten oder einem noch engeren Schulterschluss vor Ort. Die Bekämpfung von Vorurteilen und Antisemitismus dienen zentral der Selbsterhaltung unserer Demokratie. Judenhass ist oft das sichtbarste und erste Anzeichen radikaler Strukturen, welche die Grundfesten unserer liberalen und freien Gesellschaftsordnung untergraben.“

Minister Liminski besichtigte im Rahmen seines Besuchs in Yad Vashem das Museum zur Geschichte der Shoa und die Kindergedenkstätte. In der Gedenkhalle legte er einen Kranz nieder. Der Minister schrieb ins Gästebuch: 

Das unermessliche Leid, das von Deutschland aus über das Judentum gebracht wurde, wird an diesem Ort schmerzvoll gewahr. Gerade heute ist Yad Vashem eine Mahnung zu Achtsamkeit und Akzeptanz, Menschlichkeit und Mut. 

Dieser Ort birgt aber auch Hoffnung. Mit seinen internationalen Programmen demonstriert Yad Vashem, wie Israelis und Deutsche trotz dieser Geschichte an einer gemeinsamen Zukunft arbeiten können. Hierzu werden wir aus Nordrhein-Westfalen immer unseren besonderen Beitrag leisten.

Nathanael Liminski

4. Juli 2023

Yad Vashem liegt in Jerusalem und ist die offizielle Holocaustgedenkstätte des Staates Israel. Hier wird an das Schicksal der mehr als sechs Millionen jüdischen Opfer des Massenmordes des deutschen Naziregimes in Europa und Nordafrika während des Zweiten Weltkriegs erinnert. Zudem wird von hier aus eine vielfältige Bildungsarbeit betrieben, um die Erinnerung an den Zivilisationsbruch der Shoa lebendig zu halten.