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Ministerpräsident Hendrik Wüst empfängt den Botschafter von Japan in Deutschland zum Antrittsbesuch

Ministerpräsident Hendrik Wüst empfängt den Botschafter von Japan in Deutschland zum Antrittsbesuch

Japan hat als wichtiger Wirtschafts- und Wertepartner in Asien eine herausragende Bedeutung für Nordrhein-Westfalen

08.09.2022

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Mittwoch, den 7. September 2022, den Botschafter von Japan in Deutschland, Hidenao Yanagi, zum Antrittsbesuch in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund empfangen. An dem Gespräch nahm auch der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, teil. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die langjährigen bilateralen Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen, die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern insbesondere bei Zukunftsthemen sowie gemeinsame aktuelle politische und gesellschaftliche Herausforderungen. 

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Japan und Nordrhein-Westfalen verbindet seit mehr als 60 Jahren eine enge und vertrauensvolle Freundschaft. Gerade in politisch turbulenten Zeiten wie diesen ist es wichtig, einen verlässlichen Partner in Asien an unserer Seite zu wissen, mit dem wir gemeinsame Werte wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie gemeinsame Interessenlagen wie den Freihandel und die regelbasierte internationale Ordnung teilen. Es ist der Landesregierung daher ein besonderes Anliegen, die engen Beziehungen zu Japan auch zukünftig zu vertiefen.“

Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei: „Für über 100 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen mit Niederlassungen in Japan sind unsere Partner ein Stabilitätsanker in Asien. Gleichzeitig fließen die meisten Direktinvestitionen Japans nach Nordrhein-Westfalen. Damit sind wir Standort Nummer 1 für unsere japanischen Freunde. Beide Länder stehen vor der großen Aufgabe, die Transformation zur klimaneutralen Industrie zu meistern. Ich bin sicher, dass wir diese Herausforderung am besten in gegenseitigem Austausch und vertrauensvollem Miteinander annehmen können.“

Schon jetzt unterhält Nordrhein-Westfalen zahlreiche Kooperationen mit Japan, vor allem im wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich. Hervorzuheben ist insbesondere die langjährige Zusammenarbeit mit der Präfektur Fukushima in den Themenbereichen Erneuerbare Energien und Medizintechnik. Mit der Präfektur Osaka besteht eine Kooperation im Bereich Wasserstoff und Batteriezelltechnologie, mit der Präfektur Tokio wurde im Mai 2021 eine Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen beim Eintritt in den jeweils anderen Markt unterzeichnet.

Im vergangenen Jahr begingen Deutschland und Japan das 160-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Auch in Nordrhein-Westfalen haben aus diesem Anlass zahlreiche Projekte der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit stattgefunden. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sprachen Ministerpräsident Wüst und Botschafter Yanagi auch über das gemeinsame Handeln Deutschlands und Japans im Rahmen der G7. Im Rahmen des aktuellen G7-Vorsitzes Deutschlands findet Anfang November das G7-Außenministertreffen in Münster statt. Japan übernimmt im kommenden Jahr den G7-Vorsitz.

Hintergrund Nordrhein-Westfalen-Japan

Knapp 11.000 Japanerinnen und Japaner (ein Drittel der japanischen Bevölkerung in Deutschland) leben aktuell in Nordrhein-Westfalen, davon knapp 7.000 allein in Düsseldorf. Die japanische Gemeinde in Nordrhein-Westfalen ist die drittgrößte japanische Gemeinde in Europa nach London und Paris. In Düsseldorf besteht eine umfangreiche japanische Infrastruktur, zentrale Institutionen sind die Japanische Industrie- und Handelskammer (JIHK), der Japanische Club sowie die Japanische Internationale Schule.

Japan lag mit einem Handelsvolumen von 7,9 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf Platz 15 der nordrhein-westfälischen Handelspartner. Die Direktinvestitionen aus Japan lagen im Jahr 2020 bei rund 16 Milliarden Euro, was mehr als der Hälfte der Direktinvestitionen aus Japan in Deutschland entspricht und Nordrhein-Westfalen zum Standort Nummer 1 für japanische Unternehmen in Deutschland macht. Mehr als 650 japanische Unternehmen mit über 50.000 Beschäftigten sind in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Seit über 25 Jahren unterhält die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.Global Business eine Repräsentanz in Tokio.

Auch in Wissenschaft und Forschung ist Japan ein wichtiges Partnerland. Es bestehen 190 Kooperationen zwischen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und Japan. Es bestehen Städtepartnerschaften zwischen Köln und Kyoto, Meerbusch und Shijonawate, Willich und Marugame, Düsseldorf und der Präfektur Chiba sowie Bochum und Tsukuba.