„Mehr Europa wagen“: Elmar Brok im Gespräch mit Jean-Claude Juncker, MdEP Roberta Metsola, MdEP Manfred Weber und MdEP Terry Reintke
Hochkarätiges Podium diskutiert Zustand und Zukunft der Europäischen Union
Die gemeinsame Veranstaltung der Landesvertretung NRW bei der Europäischen Union und des Europa Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung „Mehr Europa wagen: Elmar Brok im Gespräch mit Jean-Claude Juncker, MdEP Roberta Metsola, MdEP Manfred Weber und MdEP Terry Reintke" lockte am 12.11.2024 aufgrund der hochrangigen Besetzung zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Landesvertretung. Anlässlich des Erscheinens seines Buchs „Verspielt Europa nicht!“ sprach der langjährige Europaparlamentarier und ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten Elmar Brok (MdEP 1980-2019) mit dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, dem Vorsitzenden der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europäischen Parlament, Manfred Weber (MdEP seit 2004), und der Co-Vorsitzenden der Grünen im Europaparlament, Terry Reintke (MdEP seit 2004). Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola (MdEP seit 2013), eröffnete den Austausch mit einer Keynote.
Das Gespräch drehte sich um den Zustand und die Zukunft der EU sowie die Würdigung des europapolitischen Lebenswerks Elmar Broks. Man war sich einig: Angesichts wachsender nationaler und nationalistischer Tendenzen in vielen Mitgliedstaaten brauche es Politiker wie Elmar Brok, welche Politik nicht distanziert und abstrakt betreiben, sondern voller Farbe, Humor und Optimismus den Menschen Antworten auf die Fragen und Herausforderungen einer komplexen Welt geben.
In ihren Begrüßungsworten würdigten der Leiter der Vertretung, Herr Rainer Steffens, und die Leiterin des Europabüros Brüssel der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Beatrice Gorawantschy, die jahrzehntelange europapolitische Tätigkeit Elmar Broks und die Aktualität seines Buches. Dessen Kernbotschaft, dass das europäische Projekt nur durch Geschlossenheit und Zusammenhalt vor den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bestehen könne, bildete den roten Faden des Abends.
Vor dem Hintergrund geopolitscher, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Herausforderungen betonte Parlamentspräsidentin MdEP Metsola in ihrer Keynote, dass die EU mehr Handlungsfähigkeit zeigen müsse. Dies erfordere eine gemeinsame Anstrengung zu mehr Zusammenhalt. Mit Blick auf die Wahlen in den Vereinigten Staaten von Amerika forderte sie die Europäer zu mehr Selbstbewusstsein und Stolz auf die eigenen politischen und wirtschaftlichen Leistungen auf. Es gehe darum, nicht nur zu reagieren, sondern zu gestalten. Für die Zukunft sei wichtig, mit politischem Willen und Mut, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die EU handlungsfähig zu machen und zu zeigen, dass Europas beste Zeiten noch nicht hinter uns liegen. Wenn die EU und ihre Mitgliedstaaten sich vor Augen halten, dass es sich um den größten Binnenmarkt und die größte Handelsgemeinschaft der Welt handele, dass die EU führend in Wissenschaft und Technologie und ein Leuchtfeuer für Demokratie und Menschenrechte sei, wenn Europa zusammenstehe und politischen Mut zeige, dann könne es in der Welt mit gutem Beispiel führen. MdEP Metsola versprach, dass sie und das Parlament alles in ihrer Macht Stehende tun wollen, um dies voranzutreiben und dabei die Interessen der Bürgerinnen und Bürger Europas zu vertreten und zu stärken. Gemeinsam könne man zeigen, dass Europa mehr ist, als nur die Summe seiner Mitgliedstaaten und „mehr Europa wagen“.
Im Anschluss an ihre Rede eröffnete Peter Kapern, Europa-Korrespondent des Deutschlandfunks und Moderator des Abends, das Podiumsgespräch, wobei er darauf hinwies, dass dort Panellisten mit insgesamt 82 Jahren europapolitischer Erfahrung sitzen würden. Die Panellisten erinnerten an die lange Geschichte der EU, welche zeige wie Krisen durch Zusammenhalt überwunden werden können. Auch aktuelle Herausforderungen, wie der Krieg in der Ukraine oder die US-Wahlen, rufen nach einem vereinten Europa, wie Elmar Brok feststellte. Doch es brauche nicht nur Zusammenhalt, sondern auch mutige Reformen, erläuterte MdEP Terry Reintke. Gerade Krisensituationen wie der russische Angriff auf die Ukraine verdeutlichten die Notwendigkeit der Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips in Außen- und Sicherheitsfragen, um als EU schnell, entschlossen und geschlossen reagieren zu können. Nur so lasse sich Glaubwürdigkeit herstellen. MdEP Manfred Weber betonte die Strahlkraft europäischer Werte und den demokratischen Geist der EU, wie er zuletzt bei den Parlamentswahlen im Juni 2024 deutlich geworden sei.
Es gelte – darin waren sich alle einig – das europäische Projekt wieder mit mehr Begeisterung und Optimismus zu betrachten und zu vermitteln. Europa solle stolz auf das sein, wofür es stehe, und wonach sich die Menschen in jenen Ländern sehnen, welche einen Beitritt anstreben: Demokratie, Rechtstaatlichkeit und das Verbot der Todesstrafe, Freiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Toleranz und soziale Marktwirtschaft. Die Werte gelte es hochzuhalten und gegen Angriffe und Einflüsse von innen wie außen zu verteidigen. Das klare Fazit des Abends lautete: „Wir müssen mehr Europa wagen!“
Kontakt
Dr. Kristina Wojcik
kristina.wojcik[at]lv-eu.nrw.de (kristina[dot]wojcik[at]lv-eu[dot]nrw[dot]de)
Kurzwahl 871-737
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