MBEIM.NRW
Bund.Europa.Internationales.Medien

Landesförderung für gemeinsame Partnerschaftsprojekte von Ruhrgebiet und Greater Manchester

Landesförderung für gemeinsame Partnerschaftsprojekte von Ruhrgebiet und Greater Manchester

02.09.2022

Das Ruhrgebiet und die Region Greater Manchester verbindet eine ganz ähnliche Industriegeschichte und lässt die beiden Regionen heute vor ähnlichen Herausforderungen stehen. „Dort, wo das Herz der Industrie pulsiert, entstehen Wohlstand, soziale Sicherheit und gute Arbeitsplätze. Das gilt für das Ruhrgebiet genauso wie für die Region Greater Manchester. Die Menschen in Deutschland und in England verdanken diesen Regionen mit ihren Rohstoffen, ihrer hohen Produktivität, ihrem Erfindergeist und ihrem Fleiß ihren Wohlstand“, sagte Nathanael Liminiski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei beim Treffen mit Andy Burnham, Bürgermeister der Region Greater Manchester, am Donnerstag in Düsseldorf.

Zu den großen Herausforderungen der beiden Industrieregionen gehören die Transformation zur klimaneutralen Industrie, die Entwicklung ambitionierter Bildungslandschaften, ein Bus- und Bahnverkehr mit dichter Taktung und ein produktives Klima für kreative Startups in lebenswerten Städten.

Europaminister Liminski: „Wir werden diese Herausforderungen noch erfolgreicher bewältigen, wenn wir voneinander lernen und uns gegenseitig mit erfolgreichen Konzepten anspornen. In Nordrhein-Westfalen haben wir zum Beispiel die Ruhr-Konferenz etabliert, die international viel Beachtung gefunden hat.“

Anfang September 2021 hatten sich Greater Manchester und der Regionalverband Ruhr (RVR) in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) zu einer strategischen Partnerschaft zunächst in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft, Ausbildung und Kultur verabredet. Zur Region Greater Manchester gehören zehn Städte (Bolton, Bury, Manchester, Oldham, Rochdale, Salford, Stockport, Tameside, Trafford und Wigan) mit rund 2,8 Millionen Einwohnern. Zum Verbandsgebiet des RVR zählen die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Essen, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, und die Kreise Recklinghausen, Wesel, Unna sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis mit insgesamt rund 5,1 Millionen Einwohnern.

Europaminister Liminski sagte, das Land stehe bereit, die Partnerschaft mit gezielten Projektförderungen zu unterstützen. Mit der „TeamUp!“-Förderung stellt das Land schon heute für kreative Austauschideen bis zu 3500 Euro pro Projekt bereit. Auch nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union bleibe Großbritannien Mitglied der europäischen Familie. Deswegen sei ihm der Austausch von Kindern und Jugendlichen ein ganz besonders wichtiges Anliegen, sagte Liminski. „Der Brexit ist für uns Ansporn und Motivation, die gewachsenen Strukturen der gemeinsamen Jugendarbeit weiterzuentwickeln.“

Mayor Andy Burnham sagte: „Es war mir ein Vergnügen, mich heute mit Ministerin Liminski zu treffen. Greater Manchester, Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet haben viel gemeinsam, wenn es um unsere gemeinsame Geschichte von Industrie und Innovation geht. Unsere Partnerschaft, die jetzt ein Jahr besteht, legt den Grundstein für eine enge künftige Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Klimakrise angehen und integratives Wachstum und Wohlstand in unseren Regionen sicherstellen.“

Nach dem Treffen in der Staatskanzlei reiste Burnham zum Metropolitan Innovation Summit auf Zeche Zollverein in Essen. Dort präsentieren am Konferenztag am Freitag Delegierte aus sieben Ländern Lösungswege, wie die Transformation in ehemaligen Industrie-Regionen erfolgreich gelingen kann. Am Abend hält Ministerpräsident Hendrik Wüst im Rahmen eines Abendessens beim Metropolitan Innovation Summit eine Rede.

Hintergrund Metropolitan Innovation Summit

Der Regionalverband Ruhr, das Kompetenzfeld Metropolenforschung der Universitätsallianz Ruhr und die Landesregierung Nordrhein-Westfalen haben zum Metropolitan Innovation Summit 2022 eingeladen. Delegierte aus England, den USA, den Niederlanden, Polen, Israel, Japan und Deutschland sollen bei der Vernetzung unterstützt werden und stellen auf dem Konferenztag am Freitag Lösungswege vor, wie die Transformation in ehemaligen Industrie-Regionen erfolgreich gelingen kann. Zuvor erleben sie auf einer Exkursion durch das Ruhrgebiet das einzigartige Innovationspotenzial der Metropole Ruhr. Mit dem Austausch werden zudem bestehende Partnerschaft von Ruhrgebietskommunen, dem Regionalverband Ruhr und der Landesregierung vertieft, den alle eingeladenen Regionen haben bereits erste oder zum Teil auch schon etablierte Verbindungen zum Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen. Einzelne Delegationen treffen sich daher zusätzlich mit ihren Partnern zu einem bilateralen Austausch.

Hintergrund Ruhr-Konferenz

Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der im Jahr 2018 gestartete Prozess ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Chancenregion gesetzt: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung.

Die Umsetzung der 73 Ruhr-Konferenz-Projekte, die die Landesregierung mit Partnern in der Region realisiert, hat Anfang 2020 begonnen. Zusätzlich versammeln sich bereits ein Jahr später weitere Vorhaben und Ideen von öffentlichen und privaten Institutionen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz. Gemeinsam verstärken sie die Impulse und unterstützen die Entwicklung der Chancenregion Ruhr.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ruhr-konferenz.nrw.