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Grenzlandkonferenz diskutiert Ideen für eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit

Grenzlandkonferenz diskutiert Ideen für eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit

Minister Liminski: Grenzübergreifende Zusammenarbeit bietet einen Mehrwert für alle

12.12.2025

Im Rahmen der siebten Grenzlandkonferenz haben das Land Nordrhein-Westfalen und die Niederlande am Donnerstag, 11. Dezember 2025, im niederländischen Sittard-Geleen Ideen und Visionen der länderübergreifenden Zusammenarbeit in der gemeinsamen Grenzregion diskutiert und zudem den alljährlichen Grenzlandpreis vergeben.

Europaminister Nathanael Liminski: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit braucht Menschen, die sie tagtäglich leben und gestalten. Es ist ihr Engagement, das unsere beiden Länder näher zusammenführt und dazu beiträgt, dass aus Nachbarn immer wieder Freunde werden. Die Grenzlandkonferenz bietet jedes Jahr eine gute Bühne, um ihnen zu danken und neue Denkanstöße zu bekommen. Gerade in der heutigen Zeit, in der nationale Egoismen wieder verstärkt politische Entscheidungen lenken, zeigen Nordrhein-Westfalen und die Niederlande zusammen mit den motivierten Menschen in der Grenzregion, dass es einen Mehrwert für alle bietet, wenn wir grenzübergreifende die Zusammenarbeit intensivieren und unser Zusammenleben aktiv gestalten.“

In der gemeinsamen Sitzung der Leitungsgruppe diskutierte Minister Nathanael Liminski unter anderem mit Arne van Hout, Generaldirektor im niederländischen Ministerium für Inneres und für Königreichsbeziehungen, und Andries Heidema Kommissar des Königs der Provinz Overijssel die diesjährige Grenzlandagenda. Die Vereinbarung ist das zentrale Arbeitsprogramm der Grenzlandkonferenz. In jedem Jahr werden konkrete Grenzhindernisse identifiziert und klare Ziele formuliert, was getan werden muss, um diese zu lösen.

In diesem Jahr setzt die Grenzlandagenda einen klaren Fokus auf das Thema Sicherheit. Konkret ging es unter anderem um den Kampf gegen das „Ondermijning“, also die sogenannte Unterwanderungskriminalität. Um die Ausnutzung legaler Strukturen durch Kriminelle zu verhindern, muss konsequent grenzübergreifend vorgegangen werden. Behörden auf beiden Seiten der Grenze sollten einander informieren können, damit es Kriminellen schwerer gemacht wird, legale Wirtschaftsstrukturen für ihre illegalen Aktivitäten zu missbrauchen.

Grenzinfopunkte als wichtige Beratungsstellen

Passend dazu nahm auch die niederländische Ministerin für Arbeit und Soziales Mariëlle Paul an der Grenzlandkonferenz teil. Mit ihr sprach Minister Liminski beispielsweise über die vier Grenzinfopunkte entlang der nordrhein-westfälisch-niederländischen Grenze, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zum grenzüberschreitenden Leben und Arbeiten beraten. Finanziert werden sie vom Land Nordrhein-Westfalen, den niederländischen Grenzprovinzen und der niederländischen Regierung.

Minister Liminski: „Die Grenzinfopunkte sind wichtige Anlaufstellen für die Menschen und Unternehmen in der Grenzregion. Sie liefern verlässliche Informationen zum Arbeiten, Wohnen und Studieren im jeweiligen Nachbarland. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für eine voll-integrierte Grenzregion. Entscheidend ist, diese so wichtige Grenzinfrastruktur langfristig finanziell abzusichern. Vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages wird Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft Mittel in gleicher Höhe wie die Niederlande zur Verfügung stellen und damit dieses anerkannte Beratungsangebot stärken.“

Zusätzliche Themen der Gespräche waren unter anderem der Abbau bürokratischer Hürden für die Grenzpendlerinnen und -pendler, die Stärkung der euregionalen Bildungslandschaft sowie der Ausbau des grenzübergreifenden Rettungsdienstes.

Im Rahmen der Grenzlandkonferenz wurde auch wieder der Grenzlandpreis verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhält das Projekt „We are pART of Culture“. Es geht um die Zusammenarbeit zwischen der Region Achterhoek und dem Westmünsterland (insbesondere mit dem neu gegründeten Verein „Bocholt-Pride“), mit der die Sichtbarkeit der queeren Community auf beiden Seiten der Grenze vergrößert werden soll. Höhepunkte waren der erste Christopher Street Day in Bocholt sowie die Wander-Ausstellung mit gleichem Namen, die auch in der Region zu besuchen war. Ebenfalls in der engeren Auswahl waren die Euregionale Bildungskette (EDL) sowie die TV-Senderreihe „Europe Close up“ zu europäischer Politik.

Hintergrund

Die Grenzlandkonferenz bringt Menschen zusammen, die sich für die Beseitigung von Grenzhindernissen einsetzen, zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit, Arbeitsmarkt und Mobilität. Während der Konferenz findet neben einem Bühnenprogramm und Workshops ein politisches Treffen statt. Bisherige Veranstaltungsorte waren Venlo (2019), Duisburg (2020), Enschede (2021), Aachen (2022), Nijmegen (2023) und Krefeld (2024).