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7. Oktober-Überlebende und Mitglieder von Opferfamilien in Nordrhein-Westfalen

7. Oktober-Überlebende und Mitglieder von Opferfamilien in Nordrhein-Westfalen

Nach einem durch das Landesbüro Israel im September 2024 geförderten „Shalom Chaveruth“-Projekt mit dem „Sha'ar HaNegev Football Veteran Team“ lud die Jüdische Gemeinde Düsseldorf im Mai 2025 drei Israelis aus dem Sha'ar HaNegev Council nach Nordrhein-Westfalen ein.

Ziel der Reise war es, Überlebenden des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 und Mitgliedern von Opferfamilien eine gesellschaftliche und politische Plattform in Nordrhein-Westfalen zu bieten. Dabei wurde die dramatische Situation der noch immer in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln wieder ins Bewusstsein gerufen – in einer Zeit, in der diese tragischen Ereignisse zunehmend in den Hintergrund gestellt werden und in Vergessenheit geraten.

Mit Yonatan Shamriz und Avi Rosenfeld kamen zwei Israelis, die bereits im vergangenen Herbst zusammen mit ihren Fußball-Kollegen des „Sha'ar HaNegev Football Veteran Team“ an einem „Shalom – Chaveruth“-Projekt teilgenommen hatten. Zudem lud die Jüdische Gemeinde Düsseldorf erstmals Liran Berman ein, der wegen der Entführung seiner Brüder an der Maßnahme im Herbst nicht teilgenommen hatte. 

Liran Berman ist der ältere Bruder der Zwillingsbrüder Ziv und Gali Berman, die am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen aus dem Kibbutz Kfar Aza entführt wurden. Seit ihrer Entführung setzt sich Liran mit seinem Bruder Idan für die Rückkehr ihrer Brüder ein und appelliert über internationale Medien an die Verantwortlichen, ihre Geschwister freizulassen. Liran, Idan, Ziv und Gali besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft.

Yonatan Shamriz wuchs in Mishmar HaNegev auf. 1993 zog er mit seiner Familie in den Kibbutz Kfar Aza. Am 7. Oktober 2023 wurde sein jüngerer Bruder Alon von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen entführt. Alon konnte mit zwei weiteren Geiseln entkommen, wurde beim Fluchtversuch am 15. Dezember 2023 jedoch von israelischen Streitkräften im „friendly fire“ getötet. Dieses Ereignis motivierte Yonatan, sich intensiv für die Rückkehr der verbleibenden Geiseln einzusetzen und internationale Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.

Im Jahr 2024 gründete Yonatan die "Alon-Stiftung – für den Aufbau eines vorbildlichen Staates", die neben der Bewahrung der Erinnerung an Alon ethische und vereinigende Führung in Israel fördern soll. Im Rahmen dieser Stiftung entstand die Bewegung "Kumu", die sich für die Unterstützung von Gemeinden und Kindern in den betroffenen Regionen engagiert.

Avi Rosenfeld ist der Trainer des „Sha'ar HaNegev Football Veteran Teams“. Er engagiert sich seit dem 7. Oktober 2023 für die Freilassung der Geiseln. Er pflegt enge Beziehungen zu den Familien der Entführten und bietet ihnen durch seine wöchentlichen lokalen Kundgebungen, die er organisiert, eine Stimme. Er steht im engen Kontakt mit der Familie von dem noch immer vermissten Omri Miran.

Liran Berman, Yonatan Shamriz und Avi Rosenfeld traten am Israel Tag in Neuss auf, beteiligten sich an einem „Run for their lives“ in Düsseldorf und hielten Vorträge und Diskussionsrunden in der Jüdischen Gemeinde, an den Berufskollegs Walter-Eucken und Max-Weber sowie am Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss.

In der Staatskanzlei, dem Landtag Nordrhein-Westfalen und bei der Stadt Düsseldorf hatten sie Gelegenheit, ihre Anliegen vorzubringen u.a. bei dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, der stellvertretenden Ministerpräsidentin sowie Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie , Mona Neubaur, dem Botschafter von Israel in der Bundesrepublik Deutschland, Ron Prosor, dem Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, dem Präsidenten des Landtags Nordrhein-Westfalen, André Kuper, der Vizepräsidentin des Landtages, Berivan Aymaz, der Beauftragten des Landes Nordrhein- Westfalen für die Bekämpfung des Antisemitismus, für jüdisches Leben und Erinnerungskultur, Sylvia Löhrmann sowie dem Beauftragten zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Düsseldorf, Wolfgang Rolshoven.