Nordrhein-Westfalen baut Beziehungen zu Nordmazedonien weiter aus
Minister Liminski: Wir begleiten interessierte Städte und Gemeinden professionell bei der Kooperation
Die nordrhein-westfälische Landesregierung stärkt die kommunalen Kooperationen mit Nordmazedonien und intensiviert so die Partnerschaft mit der Republik im Westbalkan. Mit Unterstützung der Staatskanzlei und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung begleitet die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Städte und Gemeinden in beiden Ländern dabei, Kontakte zueinander aufzubauen und kommunale Herausforderungen gemeinsam zu bearbeiten. So werden nach dem Start im Jahr 2023 auch in diesem Jahr wieder Informations- und Delegationsreisen für Kommunen und ihre lokalen Akteure angeboten, virtuelle Treffen organisiert und zur Ausgestaltung der Zusammenarbeit sowie zu Förderangeboten beraten.
Im März 2021 sind Nordrhein-Westfalen und Nordmazedonien eine Partnerschaft eingegangen. Seitdem sind zahlreiche gemeinsame Projekte entstanden, zum Beispiel in der beruflichen Bildung, im Mediensektor und in der Landwirtschaft. Die Idee zum Aufbau kommunaler Kontakte entstand 2023 bei einer Reise von Minister Nathanael Liminski in die mazedonische Hauptstadt Skopje.
Minister Liminski: „Mit der EU-Osterweiterung vor 20 Jahren hat die Europäische Union die Vergangenheit der Teilung überwunden. Bei der anstehenden Erweiterung um den Westbalkan geht es nun darum, als EU die Zukunft unseres Kontinents zu gestalten. Unser besonderes Augenmerk gilt dabei unserem Partnerland Nordmazedonien. Wir wollen unsere Städte und Kreise zu Kooperationen mit Nordmazedonien ermuntern. Als Partner, der sich in schwieriger geopolitischer Umgebung zur europäischen Idee bekennt, bietet Nordmazedonien viel Potenzial für den fachlichen, wirtschaftlichen und politischen Austausch. Genauso wichtig sind uns aber die freundschaftlichen Begegnungen und der direkte Draht zwischen den Menschen. Kommunale Kontakte sind deshalb das Herz jeder internationalen Partnerschaft. Als Land Nordrhein-Westfalen unterstützen und begleiten wir interessierte Städte und Gemeinden bei der Kooperation.“
Zu den Städten, die bereits erste gemeinsame Projekte planen, gehören die Städte Oberhausen und Gostivar sowie Castrop-Rauxel und Kochani. Todor Kushevski vom kommunalen Wasserunternehmen der Stadt Kochani in Nordmazedonien erklärt: „Wir konzentrieren uns zusammen mit der Stadt Castrop-Rauxel zunächst in erster Linie auf die Wasserwirtschaft und Fragen des Umweltschutzes, aber parallel dazu geht es darum, Kontakte zwischen Menschen herzustellen, etwa im Bildungs- und Kulturbereich. Auch die Menschen in der Gemeinde sollen von dem Projekt erfahren und die Zusammenarbeit spüren können.“
Rajko Kravanja, Bürgermeister von Castrop-Rauxel, ergänzt: „Als ausgezeichnete Europastadt sieht sich Castrop-Rauxel dem Gedanken von Frieden, Freundschaft und Zusammenarbeit besonders verpflichtet. Durch das Jahrhundertprojekt der Renaturierung der Emscher, bei dem aus einer abwasserführenden Rinne ein sauberer Fluss entstand, und die kommunalen Erfolge der Entkoppelung des Regenwassers und des Hochwasserschutzes können wir als Stadt zudem wertvolle Erfahrungen im Wassermanagement einbringen.“
Bei virtuellen Fachaustauschen sowie einer Informationsreise nach Nordrhein-Westfalen tauschten sich auch Königswinter und Demir Kapija, Bad Honnef und Negotino, Krefeld und Kumanovo, Rietberg und Resen sowie der Landkreis Wesel und Struga aus. Die behandelten Themen sind vielfältig: Sie reichen von nachhaltigem Weintourismus über kommunalen Jugendaustausch bis zu Anpassung an den Klimawandel.
Antje Tumbusch von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), die das Projekt unter dem Dach von Engagement Global operativ betreut, erklärt: „Wir freuen uns über weitere Städte, Landkreise und Gemeinden, die mit mazedonischen Kommunen in Austausch kommen möchten. Wir stehen dabei unterstützend zur Seite, stellen Kontakte her, organisieren Veranstaltungen oder Reisen und bieten individuelle Beratung, aber auch Fördermittel an. Damit möchten wir Kommunen aus beiden Ländern zusammenbringen und den Dialog zu kommunalen Fachthemen fördern.“ Weitere Informationen gibt es online.
Interessierte können sich jederzeit an Antje Tumbusch von der SKEW wenden (E-Mail: Antje.tumbusch[at]engagement-global.de (Antje[dot]tumbusch[at]engagement-global[dot]de), Telefon: 0228 20717 2627).
Nordrhein-Westfalen unterstützt Nordmazedonien auf seinem Weg in die Europäische Union. Seit 2005 ist das Land offizieller EU-Beitrittskandidat, 2022 hat die erste Beitrittskonferenz stattgefunden. In Deutschland leben 100.000 Personen mazedonischer Herkunft, davon 41.000 in Nordrhein-Westfalen.
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