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Landesregierung startet Woche der Menschenrechte

Landesregierung startet Woche der Menschenrechte

Um die Aufmerksamkeit auf die vielen mutigen Menschen zu richten, die trotz Unterdrückung, drohender Inhaftierungen und unter Einsatz von Leib und Leben für Grundrechte in ihren Ländern eintreten, führt die Landesregierung die Woche der Menschenrechte durch.

04.12.2023

Kriege und Konflikte in vielen Teilen der Welt sorgen dafür, dass Menschenrechte immer häufiger in Gefahr geraten. Autokraten schränken Grundrechte ein und inhaftieren Kritiker, Frauenrechte werden teils systematisch unterdrückt. Um die Aufmerksamkeit auf die vielen mutigen Menschen zu richten, die trotz Unterdrückung, drohender Inhaftierungen und unter Einsatz von Leib und Leben für Grundrechte in ihren Ländern eintreten, führt die Landesregierung in diesem Jahr zum ersten Mal eine Woche der Menschenrechte durch. Vom 4. bis zum 10. Dezember wird es ein breites Programm mit Podiumsdiskussionen, Ausstellungen sowie einem Filmabend geben, um so den Menschen im Land die Möglichkeit zu bieten, sich über die Menschenrechtslage in einzelnen Ländern zu informieren und sich darüber auszutauschen.

Minister für Internationales und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski: „Der Schutz der Menschenrechte ist unser aller Aufgabe. Es darf keine rechtsfreien Räume geben, in denen ungestraft vergewaltigt, gefoltert und gemordet wird. Im direkten Austausch mit Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern, die über Stipendienprogramme bei uns in Nordrhein-Westfalen vorübergehend eine zweite Heimat gefunden haben, konnte ich mir ein Bild von ihren erschütternden Biographien und ihrer beeindruckenden Arbeit machen. Mit der Woche der Menschenrechte würdigen wir als Landesregierung ihren unermüdlichen Einsatz. Hier können sie in Sicherheit leben, neue Netzwerke knüpfen und – wenn irgendwie möglich – ihr wichtiges Engagement für die Menschenrechte fortsetzen.“

Ministerin für Flucht und Integration Josefine Paul: „Menschenrechte sind für uns unverhandelbar. Wer für sie eintritt und für sie kämpft – egal an welchem Ort – kann sich unserer vollen Solidarität sicher sein. Die Möglichkeit, mit solch eindrucksvollen und mutigen Persönlichkeiten über ihren Einsatz für Menschenrechte zu sprechen, ist für mich ein großes Privileg. Ihre Biografien rütteln auf, und zeigen uns, dass der Einsatz für die Menschenrechte unser aller Aufmerksamkeit und Wachsamkeit erfordert. Die Woche der Menschenrechte setzt dafür hier in Nordrhein-Westfalen ein deutliches Signal. Wir sind eine vielfältige Gesellschaft und ein Land, indem jeder und jede selbstbestimmt und ohne jede Angst vor Verfolgung leben kann. Ich freue mich, dass die eindrucksvollen Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte ihre herausragende Arbeit in Nordrhein-Westfalen fortsetzen können.“

Zum Auftakt der Woche der Menschenrechte haben Minister Liminski und Ministern Paul am Montag sieben geflüchtete Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten aus Iran, Irak, Südsudan und der Ukraine in der Düsseldorfer Staatskanzlei zum Gespräch getroffen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen und ihre Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen. Am Mittwoch wird es einen Filmabend des preisgekrönten Dokumentarfilms „Sieben Winter in Teheran“ geben, der die Ungerechtigkeiten in der iranischen Gesellschaft sichtbar macht und eine junge Frau in ihrem Kampf für ihre Rechte porträtiert, der trotz aller Bemühungen mit ihrer Hinrichtung endet. Am Sonntag gibt es eine Podiumsdiskussion über Menschenrechtsverletzungen in ukrainischen Kriegsgebieten. Eine Übersicht der Aktivitäten im Rahmen der Woche der Menschenrechte sowie einer Kurzvorstellung einiger Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, die sich zurzeit in Nordrhein-Westfalen aufhalten, finden sie hier.

Hintergrund

In diesem Jahr feiert die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ihr 75-jähriges Jubiläum. Am 10. Dezember 1948 haben die Vereinten Nationen sie verkündet, seither bildet sie die Grundlage für viele weitere internationale Übereinkommen, wie die Internationale Menschenrechtscharta oder die Europäische Charta der Menschenrechte. Der 10. Dezember wurde zudem zum Internationalen Tag der Menschenrechte ausgerufen.

Zum Auftakt der Woche der Menschenrechte haben sieben Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und mit Hilfe verschiedener Stipendienprogramme ihre Arbeit nun von Nordrhein-Westfalen aus fortsetzen, die Möglichkeit erhalten, ihre persönliche Geschichte zu erzählen. Dazu haben Minister und Chef der Staatskanzlei Nathanael Liminski und Ministerin für Flucht und Integration Josefine Paul zum Pressegespräch eingeladen. Beim Gespräch wurde deutlich, welchem Druck Menschen ausgesetzt sind, die Missstände in ihrer Heimat öffentlich machen.