
NRW.Literatur: Lesung von „Das späte Leben“ von Bernhard Schlink
Bestsellerautor liest aus seinem neuesten Werk
Am 17.03.2024 fand in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen bei der Europäischen Union (EU) in Zusammenarbeit mit dem Programm „Europanetzwerk Deutsch“ des Goethe-Instituts die moderierte Lesung von Bernhard Schlinks neuestem Werk „Das späte Leben“ statt.
Die Lesung wurde von der Leiterin des Züricher Literaturhauses Nicola Steiner moderiert. Neben Auszügen aus seinem Roman sprach der Autor mit Frau Steiner und dem Publikum über die im Roman behandelten Themen wie die Herausforderung des Alters und den Tod sowie die Frage, was man anderen nach diesem hinterlassen kann.
Bernhard Schlink verbinden einige Stationen seines Lebens mit NRW. Er wurde in Bielefeld geboren und hat als Jurist und Schriftsteller eine beeindruckende Karriere verfolgt. Als Professor für Öffentliches Recht lehrte und forschte er fast zehn Jahre lang an der Universität Bonn (1982-1991). Zudem war er achtzehn Jahre als Richter am Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen in Münster tätig (1987-2005). Dr. Julia Sattler, Leiterin des Goethe-Instituts Brüssel, begrüßte die Gäste und ging auf die Besonderheit von Schlinks Sprache ein, die einfach zugänglich sowie prägnant und dadurch zeitlos sei.
In „Das späte Leben“ geht es um die Geschichte von Martin, einem emeritierten Professor, der nach einer Krebsdiagnose nur noch wenige Monate zu leben hat. Im Mittelpunkt stehen die großen Themen der Menschheit – Glauben, Gerechtigkeit, Liebe, die Herausforderungen des Alters und schließlich auch der Tod. In der moderierten Lesung wechselten Schlink und Steiner zwischen dem Vorlesen von Auszügen aus dem Buch und Fragen zu den Ansichten des Autors zu den im Roman verarbeiteten Themen. Schlink berichtete dabei u.a. von Sorgen, die er sich angesichts der aktuellen politischen Lage in Europa und auch Amerika mache. Zudem führte er aus, dass er nicht für andere schreibe, sondern nur für sich selbst. Auch könne man seiner Ansicht nach mit seinem Tod nichts an Hinterbliebene weitergeben, sondern höchstens etwas hinterlassen, was andere aufgreifen können.
Wiederholt wurde von Zuschauenden aus dem Publikum die Bildungsrelevanz seines früheren Werks „Der Vorleser“ hervorgehoben. Der Autor betonte, dass immer auch aktuelle Werke in der Schule gelesen würden. Die großen Autoren zur Zeit seiner Eltern kenne heute kaum noch jemand. Denn schlussendlich schreibe man nur in seinen Zeiten.
Kontakt
Dr. Kristina Wojcik, kristina.wojcik[at]lv-eu.nrw.de (kristina[dot]wojcik[at]lv-eu[dot]nrw[dot]de), Kurzwahl 871-737
Marlene Würde, marlene.wuerde[at]lv-eu.nrw.de (marlene[dot]wuerde[at]lv-eu[dot]nrw[dot]de), Kurzwahl 871-705