Landesregierung fördert Prävention gegen Desinformation bei Auszubildenden
Die Landesregierung fördert Nachrichtenkompetenz bei Auszubildenden im Rahmen des Projektes „Kein Azubi ohne Digi“
Die Landesregierung unterstützt die Prävention gegen Desinformationen und fördert das Projekt „Kein Azubi ohne Digi“, eine Kooperation der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld und des Unternehmens BG 3000 Service GmbH.
Medienminister Nathanael Liminski: „Unsere Wirtschaft und unsere Demokratie werden angegriffen – und zwar im digitalen Raum. Für die Wettbewerbsfähigkeit und für die innere Wehrhaftigkeit spielt deshalb ein souveräner Umgang mit digitalen Medien eine zentrale Rolle. ‚Kein Azubi ohne Digi‘ zeigt, wie ein Bildungsprojekt im Schulterschluss mit der Wirtschaft viele junge Menschen – und ihre Ausbilder – erreichen kann. Ich freue mich, dass die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld und die BG 3000 Service GmbH die Initiative zu diesem Pilotprojekt ergriffen haben. Der IHK-Bezirk Ostwestfalen ist ein sehr vielfältiger Wirtschaftsraum. ‚Kein Azubi ohne Digi‘ kann hier zeigen, dass es in ganz unterschiedlichen Unternehmen eingesetzt werden kann – und so hoffentlich weitere Kammerbezirke und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen von sich überzeugen.“
Im Rahmen von „Kein Azubi ohne Digi“ können rund 1000 Auszubildende im IHK-Bezirk Ostwestfalen kostenlos ein interaktives 6x60-Minuten-Online-Live-Training absolvieren. Darin werden sie zu Themen wie Desinformation und Techniken der Gegenrecherche, der Funktionsweise von Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen, der Rolle des professionellen Journalismus in einer demokratischen Gesellschaft sowie rechtlichen Grundlagen der Online-Kommunikation wie Urheber- und Persönlichkeitsrechten weitergebildet.
Zuvor waren bereits Pilotprojekte im IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein sowie im IHK-Bezirk Düsseldorf anteilig durch die Landesregierung gefördert worden. Im IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein wird das Projekt inzwischen ohne Landesförderung fortgesetzt.
Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, erklärt: „Ich finde, ‚Kein Azubi ohne Digi‘ ist ein zukunftsorientiertes, zeitgemäßes Projekt, das – in einer immer digitaler werdenden Welt – eine Orientierung für junge Menschen bietet und eine ausgewogenere Meinungsbildung ermöglicht. Wir unterstützen das Projekt, weil es im digitalen Zeitalter immer wichtiger wird, Wissen darüber zu erwerben, welche Fallstricke im Netz lauern können. Ob es um das Erkennen von Fake News oder den Umgang mit Hate Speech geht: Digital kompetente Auszubildende sind für jedes Unternehmen ein Gewinn. Deshalb haben wir das Ziel, 1.000 Azubis in Ostwestfalen entsprechend zu qualifizieren.“
Simone Stein-Lücke, Gründerin und Geschäftsführerin der BG3000, ergänzt: „Digitale Bildung ist eine der wesentlichen Kulturtechniken geworden und nicht mehr wegzudenken. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen gehört die digitale Bildung zum Grundlagenkoffer der jungen Menschen dazu. Deshalb müssen wir dringend die Bildungslücke schließen zwischen dem Schul- und Ausbildungsbetrieb. Und das tut die BG3000 gemeinsam mit der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und der Staatskanzlei NRW. Ein echter Durchbruch für den Ausbildungsmarkt. Wir freuen uns darauf, 1.000 ostwestfälische Azubis ab September digi-fit zu machen.“
Die Landesregierung fördert darüber hinaus weitere Projekte mit dem Ziel der Stärkung von Informations- und Nachrichtenkompetenz und damit der Resilienz gegen Desinformation:
- Unter dem Titel DINA – kurz für „Digitale Informations- und Nachrichtenkompetenz aktivieren“ – hat das Grimme-Institut eine Sammlung von Lehr- und Lernmaterialien für Bildungsformate zum Thema zusammengestellt. Die Materialien adressieren Lehrende im außerschulischen Bereich wie der Erwachsenen- und Weiterbildung. Sie stehen – in Form einer anpassbaren PowerPoint-Präsentation – frei zum Download zur Verfügung: https://www.grimme-akademie.de/projekte/aktuell/p/d/dina
- Mit dem NewsCheckNRW hat die Landesregierung eine Online-Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer entwickeln lassen. NewsCheckNRW bietet die Möglichkeit, sich komprimiert, umfassend und kostenlos über die Arbeit und die Rahmenbedingungen der Medien zu informieren. Das Seminar bereitet auf die Teilnahme an Medienkompetenzprojekten der Verlage und anderer journalistischer Anbieter vor, steht aber genauso allen anderen Interessierten offen. Der NewsCheckNRW befähigt dazu, Nachrichtenkompetenz an Kinder und Jugendliche zu vermitteln, und bietet zahlreiche Anregungen für den Unterricht: https://newscheck.nrw/
- Im Projekt „Train the Trainer – Qualifizierung digitaler Themenchampions für ältere Menschen in Nordrhein-Westfalen“ werden ehrenamtliche Multiplikatoren – sogenannte Themenchampions – qualifiziert, die ihr Wissen dann in den langjährig bestehenden Netzwerken des Vereins ZWAR e. V. weitergeben, der für dieses Projekt mit dem Verein „Verbraucher Initiative e. V.“ kooperiert. Primäre Zielgruppe des Projektes sind interessierte Personen insbesondere aus der Phase des Vorruhestands und des beginnenden Ruhestands (60 bis 75 Jahre).
Das Ankerprojekt der Landesregierung im Bereich Medienkompetenzförderung für Erwachsene ist der #DigitalCheckNRW: https://www.digitalcheck.nrw/.
Der #DigitalCheckNRW ist ein einfach zugänglicher und kostenloser Selbsttest im Internet. Nutzerinnen und Nutzer können herausfinden, wie fit sie im Umgang mit digitalen Medien sind. Neben dem Ergebnis liefert der Online-Test passende Weiterbildungsangebote – vor Ort oder auch online. Er setzt strukturell auf den für schulische Bildung etablierten Medienkompetenzrahmen. NRW (medienkompetenzrahmen.nrw) auf. Der #DigitalCheckNRW ist ein Projekt der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) e. V. und von der Landesregierung gefördert.
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