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Jugendbegegnung im Regionalen Weimarer Dreieck

Jugendbegegnung im Regionalen Weimarer Dreieck

Minister Liminski trifft im nordfranzösischen Lille Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen, Frankreich, Polen und der Ukraine

30.07.2023

Europaminister Nathanael Liminski ist nach Lille gereist, um sich in der Hauptstadt der französischen Partnerregion Hauts-de-France mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 21. Jugendgipfels im Regionalen Weimarer Dreieck auszutauschen und politische Gespräche mit Vertretern der Partnerregionen Hauts-de-France und Schlesien zu führen. Die traditionelle trilaterale Jugendbegegnung fand vom 23. bis 29. Juli in Lille statt. Erstmalig seit Gründung des Regionalen Weimarer Dreiecks 2001 wurde das Format erweitert, sodass Jugendliche aus der Ukraine teilnehmen konnten. 

Minister Liminski: „Es war mir ein besonderes Anliegen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendgipfels persönlich zu treffen und ihnen meinen Dank auszusprechen, dass sie sich so engagiert mit Gleichaltrigen aus unseren Partnerregionen zu wichtigen, aktuellen Themen austauschen. Im Regionalen Weimarer Dreieck wollen wir voneinander und miteinander lernen, gemeinsam an der Zukunft Europas arbeiten, Lösungen für die großen Fragen entwickeln, dieses Jahr zum Thema Energie. Unser Regionales Weimarer Dreieck verschafft der jungen Generation Gehör. Der Jugendgipfel ist und bleibt Herzstück der trilateralen Zusammenarbeit unserer drei Regionen. Dass sich junge Menschen über Grenzen hinweg zu Gesellschaftsthemen unserer Zeit austauschen, sich kennenlernen und Freundschaften knüpfen – das ist das wirksamste Mittel für Frieden in Europa. Vor diesem Hintergrund freut mich besonders, dass unter den teilnehmenden Jugendlichen in diesem Jahr auch Ukrainerinnen und Ukrainer waren, die derzeit in den drei Regionen des Regionalen Weimarer Dreiecks leben. Die Ukraine gehört zur europäischen Familie. Im Miteinander unser drei Regionen wird Europa konkret – auch unsere Solidarität mit der Ukraine. Mit den Jugendlichen bauen wir Brücken für die Ukraine nach Europa. 

Im Fokus der Begegnung, an der 50 junge Menschen im Alter zwischen 17 und 23 Jahren teilgenommen haben, standen die Themen Energiesouveränität und Energiewende: Wie gestaltet sich der Wandel der Energiesysteme in Frankreich, Polen und Deutschland? Wie können wir gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen begegnen? 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die Hafenstadt Dünkirchen und das ehemalige nordfranzösische Kohlebecken „Bassin minier“ südwestlich von Lille. Sie lernten, wie Energie aus Abwärme industrieller Prozesse gewonnen und Biogas aus organischen Abfällen erzeugt wird und besichtigten die höchsten Kohlehalden Europas in Loos-en-Gohelle. Zudem tauschten sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen über erneuerbare Energiequellen, die Dekarbonisierung der Industrie und nachhaltigen Energieverbrauch aus.

Minister Liminski weiter: „Im Winter konnte eine Gasmangellage in Deutschland dank eines gesamtgesellschaftlichen Kraftakts vermieden werden. Nordrhein-Westfalen ist Industrieland. Eine klimaneutrale, unabhängige, bezahlbare und sichere Energieversorgung ist Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg in der Zukunft. Zentral dafür bleibt der stark beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien. Dies treiben wir als Landesregierung voran – gemeinsam mit unseren europäischen Partnern wie der Region Hauts-de-France und der Woiwodschaft Schlesien.“

Mit dem Vizepräsidenten der Region Hauts-de-France, François Decoster, und dem Vizemarschall der Woiwodschaft Schlesien, Krystof Klimosz, sprach der Minister über die Stärkung der Zusammenarbeit im Regionalen Weimarer Dreieck und die Fortentwicklung der Kooperationsagenda. Das gemeinsame Engagement zur Unterstützung der Ukraine war ebenfalls Thema. Dazu sagte der Minister: „Es ist ein gutes Zeichen, dass unsere Partnerschaft in den letzten Jahren weit über die Ziele der letzten Gemeinsamen Erklärung 2018 hinausgewachsen ist. Das geplante Update unserer Agenda soll sich dabei nicht nur auf die Vergangenheit und Gegenwart beziehen, sondern auch neue Themen in den Blick nehmen. Gemeinsam werden wir den Weg aus Kohle und Stahl hin zu Forschung und Hochtechnologie gehen. Gemeinsam werden wir uns in Brüssel für berechtigte Interessen der Industrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze engagieren. Gemeinsam werden wir uns für den Wiederaufbau und den EU-Beitritt der Ukraine einsetzen.“

Hintergrund

Die Partnerschaft zwischen den Regionen besteht seit 2001, damals unterzeichnete Nordrhein-Westfalen die erste trilaterale Erklärung zur Zusammenarbeit mit Schlesien und der damaligen Region Nord-Pas-de-Calais, die 2016 mit der Picardie zur neuen Region Hauts-de-France fusionierte. Damit wurde der Wille der drei europäischen Regionen deutlich, das 1991 gegründete Weimarer Dreieck, das die besonderen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den drei Ländern Frankreich, Polen und Deutschland besiegelt, auch auf regionaler Ebene mit Leben zu füllen. Seit der Gründung im Jahr 2001 findet jährlich abwechselnd in den drei Regionen eine trilaterale Jugendbegegnung, der sogenannte Jugendgipfel, statt.